Im türkischen Mittelmeerhafen Mersin geht man unkonventionelle Wege – und ist damit sehr erfolgreich. Die Stevedoring Firma AHTAPOT Denizcilik schlägt für die Hafeneigner vielfältige Schüttgüter um und setzt dabei auf neue moderne Umschlagtechnik sowie junge Frauen als Fahrerinnen der Maschinen. Die Umschlagleistungen sind höher als früher, und das Betriebsklima verbessert sich stetig.
Zübeyde Pamuk führt die Joysticks in der Mastercab Fahrerkabine sicher und ruhig. Sie thront 14 m über den LKWs, die kontinuierlich Bauxit anliefern und in Behälter abkippen. Kontrolliert nimmt sie das Material auf und verlädt es in den Schiffsrumpf des 60.000 DWT fassenden Rumpfes der Julia Oldendorff. Nach weniger als einer Minute beendet sie den Arbeitszyklus und signalisiert dem nächsten Fahrer, dass sie schneller Material benötigt. Der Fahrer des LKW lässt sich zur Eile bewegen, denn Zübeyde widerspricht er nicht gerne. Eine Frau, die eine 250 t Umschlagmaschine sicher bewegt, die verdient seinen Respekt.
Die große grüne Umschlagmaschine ist ihre Lieblingsmaschine. Es ist ein SENNEBOGEN 880 EQ, der über einen enormen Arbeitsbereich verfügt. 35 m Reichweite und die Kinematik der Ausrüstung ermöglichen ihr den Schüttgutumschlag auch an Schiffen wie der Julia Oldendorff. Heute ist es Bauxit, aber mit den passenden Greifern schlagen Zübeyde und ihre Kolleginnen auch Kohle, Gips, Getreide, Hackschnitzel oder Zementklinker um. Mit der Maschine erreicht sie eine maximale Umschlagleistung von 1.500 t pro Stunde, weiß Erkan Doğan zu berichten, der Geschäftsführer von Ahtapot. Das ist mehr als viele Männer geschafft haben.
Auf die Frage, ob denn Frauen die besseren Fahrer seien, entgegnet Doğan, dass sie nicht besser seien, aber anders arbeiteten. Mit den Maschinen gehen sie schonender um, und sie interessieren sich auch für die Wartungs- und Servicearbeiten. Wenn der Service zu lange brauche, dann wollen sie wissen warum. „Das machen die Männer nicht, und wir finden es gut, dass sich die Frauen mit ihren Maschinen so stark identifizieren,“ lobt Erkan Doğan. Unterm Strich beweisen Zübeyde und die Kolleginnen, dass sie ohne Probleme den Job der Männer machen können, und das war in vielen Regionen dieser Welt noch vor kurzem nicht der Alltag.
„Wir brauchen die Frauen in diesen Jobs aus mehreren Gründen. Wir sind schnell gewachsen, nach der Gründung in 1999 haben wir bis heute den Mitarbeiterstamm auf 1.500 Angestellte entwickelt. Da können wir nicht in Klischees denken sondern brauchen gut qualifizierte und motivierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen,“ ergänzt Doğan.
Oben auf der Maschine fühlt sich Zübeyde am wohlsten. „Am Anfang war es wie in den Universal Studios – die Größe der Maschine wirkte nicht real. Eine so große Umschlagmaschine bin ich nie zuvor gefahren.“ Mittlerweile ist die große Maschine Alltag für sie, und sie möchte keinen anderen Job mehr machen, denn in der angenehm klimatisierten Komfortkabine hat sie sowohl einen angenehmen Arbeitsplatz und zugleich eine wichtige Aufgabe im Hafenumschlag in Mersin.
Was ist anders als die Arbeit früher mit den Seilmaschinen, will ich wissen. Die Hafenkrane mit den Seilgreifern seien ihr zu langsam, und sie schaffe damit allenfalls die Hälfte der Umschlagsmenge. Mit dem hydraulischen 880 EQ sei sie sehr zufrieden, weil er zum einen sehr schnell arbeitet, aber auch sehr leise ist dank des Elektroantriebs. Für die Fahrt zum Service arbeiten sie mit dem Powerpack am Unterwagen, das dafür den nötigen Strom liefert.
Warum wurde die Entscheidung damals zugunsten des 880 EQ getroffen, frage ich Erkan Doğan. „Es wurde uns versprochen, dass sich unsere Betriebskosten nahezu halbieren werden und die Umschlagleistung deutlich zunimmt. Und beides ist eingetreten. Die Maschine benötigt sehr wenig Wartungs- und Servicearbeiten, auch wegen des Elektroantriebs. Heute können wir rückblickend sagen, dass es die richtige Entscheidung war. Die Umschlagmaschine arbeitet sehr zuverlässig und ist sehr ökonomisch,“ bestätigt Doğan.
„Und zudem werden wir erstklassig betreut durch den SENNEBOGEN Vertriebs- und Servicepartner, die in Istanbul ansässige Firma FORSEN, deren Mitarbeiter hinter der Maschine, dem Konzept und auch unserer Firma stehen. Das ist die beste Garantie für eine gute Leistung.“
Nach 8 Stunden Arbeit steigt Zübeyde von ihrer Maschine. Sie vergewissert sich in einem kurzen Check, dass alles in Ordnung ist, denn gleich übergibt sie die Maschine für die nächste Schicht an eine ihrer Kolleginnen Hüzün, Pinar, Bengü oder Sena. Aber sie freut sich schon auf morgen, denn die Arbeit im Hafen von Mersin macht ihr großen Spaß.
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