„Kein Brunnen gleicht dem anderen“ – die Anforderungen an die Instandhaltung sind ebenfalls mannigfaltig. Darum setzt die OCHS Bohr GmbH bei Brunnenprojekten auf neueste Technologie und neue Gerätschaften. So auch auf der aktuellen Brunnenbaustelle im Landkreis Roth, bei der ein flexibel einsetzbarerer 16 t Telekran vornehmlich bei der Regenerierung von Tiefbrunnen und der Trinkwasserversorgung zum Einsatz kommt. Ausgeliefert durch Vertriebs- und Servicepartner IBS verstärkt er die SENNEBOGEN Flotte des Kunden und zeigt, wie ein Telekran im Brunnenbau auf ganzer Linie überzeugen kann.
Seit Mitte Januar hat die Firma OCHS Bohr GmbH ihren siebten SENNEBOGEN Kran im Bestand, das neben einem weiteren Telekran noch fünf Seilbagger des Straubinger Maschinenbauunternehmens umfasst: „Wir haben in unserer Abteilung Brunnenbau nur SENNEBOGEN Maschinen im Einsatz, und auch die älteren Modelle laufen immer noch hervorragend“, so Jürgen Nedic, Bauleiter bei OCHS Bohr GmbH. OCHS verfügt als inhabergeführtes Unternehmen in fünfter Generation seit nahezu 130 Jahren über umfangreiche Erfahrung im Brunnenbau, Rohrleitungsbau, Kanalbau sowie bei Sanierungsmaßnahmen.
Seine erste Mission führt den mobilen 16 t Telekran in den Wendelsteiner Staatsforst. Dort wird er zur mechanischen Reinigung von Trinkwasserbrunnen nach dem Prinzip „Kolben und Bürsten“ eingesetzt. Hierbei wird eine am Gestänge geführte Brunnenbürste mit darüber liegender passgenauer Kolbenscheibe in den Bereichen der Filterrohre turnusmäßig auf und ab bewegt, um so ungewünschte Ablagerungen, die der Brunnenalterung geschuldet sind, von den Filterschlitzen loszulösen. Auf diese Weise kann ein Brunnen – bei einem gewissen moderaten Verschmutzungsgrad – wieder ertüchtigt werden. Die Länge der Gestänge, die nach und nach in Tiefen bis mehr als 100 m vordringen kann, beträgt 3 m.
Obwohl aus Brunnen überwiegend kristallklares Wasser gepumpt wird, finden in den Klüftungen der Gesteinsformationen meist chemische Abläufe statt, welche im Lauf der Jahre zu unerfreulichen Ablagerungen, sog. Verockerungen, führen und später einen immer stärker werdenden Leistungsabfall des Brunnens verursachen. Diese Vorgänge werden als „Brunnenalterung“ bezeichnet.
„Regenerierungen sollten bedarfsangepasst und regelmäßig durchgeführt werden“, empfiehlt Nedic. „In den meisten Fällen bedeutet dies in unserer Region einen Turnus von fünf bis acht Jahren. Dieser Brunnen ist im Spühlbohrverfahren abgeteuft. Die Regenerierung, die der SENNEBOGEN 613 E hier durchführt, ist notwendig, weil bei der Kamerauntersuchung im Vorfeld der Reinigungsmaßnahmen größere Ablagerungen in den Filterschlitzen erkennbar waren, die das Eindringen des Grundwassers gewährleisten. Somit wird die sog. Zuwegung des Wassers zum Brunnen immer enger, bis die Schlitze allmählich verschlossen sind. Je länger nun gewartet wird, umso mehr Schlitze setzen sich zu. Im vorliegenden Fall handelt es sich um Eisenionen im Wasser, die – sobald sie mit Sauerstoff in Verbindung kommen, ausflocken, sich chemisch umlagern und verhärten. Somit können sie rein mechanisch in vielen Fällen gar nicht mehr gelöst werden“.
Die so, durch nicht rechtzeitige Reinigungsintervalle, entstehende Verkrustung kann mechanisch mittels Bürste nicht mehr entfernt werden. Oft muss dann eine chemische Regenerierung nachgeschoben werden, was kostenaufwändig und weder für Umwelt noch für den Brunnen gut ist. Nachdem die Regeneriereinheit am 3 m langen Gestänge in den Brunnen eingefahren und platziert wurden, steuert Brunnenbauer und Kranführer Dieter Felleiter den 16 t Kran ganz bequem mittels Funkfernsteuerung außerhalb der Maschine. So kann er währenddessen direkt an den Brunnen herantreten und sich mit seinem Kollegen Julian Meisinger verständigen.
Warum man sich bei OCHS Bohr GmbH dazu entschieden hat, einen mobilen SENNEBOGEN Telekran einzusetzen? Für Jürgen Nedic liegen die Vorteile auf der Hand: „Mit einem Telekran kann man einen größeren Arbeitsbereich abdecken und ist einfach flexibler. Die Anforderungen bei der Brunnenregenerierung: Er muss heben und senken, keine Schlagarbeiten verrichten. Dabei aber kompakt und flexibel einsetzbar sein und unter Last verfahren können.“
Klingt nach einem absoluten Paradebeispiel für SENNEBOGEN 613 E, der in der Mobilversion mit 4 m x 4,35 m ein kompaktes Abstützquadrat bietet. Dabei punktet er mit höchster Mobilität und Geländegängigkeit, auch auf unebenem Waldboden. Bei dieser Maßnahme bearbeitet die Firma Ochs insgesamt drei Brunnen, verteilt auf den ganzen Forst und jeweils ca. 1,5 km voneinander entfernt. Als mobiler Kran kann der 613 E flexibel zwischen den einzelnen Standorten hin- und herwechseln. Das Team verliert so keine Zeit durch Umsetzen und / oder Transport.
Aus diesen Gründen entschied man sich nach anfänglichen Überlegungen Richtung Seilbagger schließlich für den Telekran, der für die Ansprüche der OCHS GmbH wesentlich mehr Flexibilität bietet. „Kompakt, klein, gut transportierbar und super im Handling“. Spezielle Herausforderung bei dieser Baustelle war die sehr enge Einfahrt. Der 613 E passt mit seinen kompakten 2,55 m Breite hindurch, ohne dass ein Teil des Zaunes hätte demontiert werden müssen. Dank seines extrem kleinen Wendekreises kann er außerdem problemlos die engen Zufahrten zu den einzelnen Baustellen im Forst nehmen.
Auch die beiden Brunnenbauer Dieter Felleiter und Julian Meisinger sind von ihrem Neuzugang überzeugt: „Zunächst hatte man etwas Respekt vor der neuen Technik, aber das hat sich schnell gelegt. Besonders die feinfühlige Steuerung, die für diese Arbeiten sehr wichtig ist, begeistert die Kollegen. Ebenso die um 1,75 m hochfahrbare Kabine für beste Übersicht. Wir sind also rundum zufrieden mit unserem SENNEBOGEN 613 E“, schließt Nedic.