Andreas Semmelmann und Alois Laumer sind seit vielen Jahren bei SENNEBOGEN tätig und waren während ihrer Ausbildung maßgeblich an der Restaurierung historischer Maschinen beteiligt, die heute im SENNEBOGEN-Museum ausgestellt sind. Zehn Jahre nach der Eröffnung des Museums haben wir die Beiden interviewt. Im Gespräch berichten sie von den Herausforderungen und Erkenntnissen dieses einzigartigen Projekts sowie von ihrer beruflichen Entwicklung im Unternehmen.
Die Maschinen wurden komplett in Einzelteile zerlegt, jedes Teil wurde restauriert und anschließend wieder zusammengesetzt. Wir haben uns zuerst intensiv mit der Funktionsweise der alten Maschinen auseinandergesetzt – zum Beispiel der Seilbagger, der ohne Zylinder und nur mit Seilen arbeitete. Sobald wir verstanden hatten, wie diese Technik funktioniert, wussten wir auch, wie wir die Maschinen wieder zusammenbauen konnten. Eine der größten Herausforderungen war die Beschaffung von Ersatzteilen, weshalb wir vieles in der Lehrwerkstatt nachgebaut haben. Das war zwar sehr zeitintensiv, aber auch äußerst lehrreich, da wir Ausbildungsinhalte wie Drehen, Schweißen und Fräsen an echten Maschinenteilen anwenden konnten. Dieses Projekt war eine einzigartige Erfahrung, denn es ist nicht alltäglich, in der Ausbildung einen kompletten Bagger zerlegen und wieder aufbauen zu dürfen. Während dieser Zeit hatten wir die Möglichkeit, die gesamte Firmengeschichte kennenzulernen – von der einfachsten Mechanik bis hin zu vollhydraulischen Mobilbaggern. Eine bessere Ausbildung kann man sich kaum wünschen!
Nach meiner Ausbildung habe ich noch ein Jahr lang an den Restaurationsmaschinen gearbeitet, bevor ich in die Versuchs- und Entwicklungsabteilung gewechselt bin. Dort bin ich mittlerweile seit über zehn Jahren tätig. Ich bin hauptsächlich verantwortlich für den Motoreinbau und die -abnahme in Zusammenarbeit mit den Motorherstellern sowie für das Thermomanagement unserer neuen Akku-Maschinen.
Ich habe nach meiner Ausbildung in der Montage der Großmaschinen viel Erfahrung gesammelt und durfte früh an Prototypen arbeiten. Seit 2022 bin ich Sektionsleiter für Großmaschinen und kann meine Erfahrungen gut einsetzen. Ich habe viel Kontakt zu meinen Mitarbeitern und bin im Austausch mit der Konstruktion bei Problemen oder Verbesserungsvorschlägen. Außerdem sorge ich dafür, dass in meiner Abteilung alles läuft und meine Leute gut zurechtkommen.
Absolut, das Projekt hat uns beide geprägt. Durch die Restaurierung der alten Maschinen hatten wir die Möglichkeit, die Firmengeschichte hautnah zu erleben. Dabei haben wir nicht nur technische Fähigkeiten erlernt, sondern auch ein tiefes Verständnis für die Entwicklung der Maschinen und des Unternehmens gewonnen. Besonders beeindruckend war für uns, wie simpel die Maschinen früher aufgebaut waren. Wenn wir heute vor komplexen Herausforderungen stehen, denken wir oft daran zurück.
Für uns ist es der familiäre Zusammenhalt. Man kann mit jedem reden, egal in welcher Position, und es gibt immer Unterstützung, wenn man sie braucht. Und was wir besonders schätzen, ist die Abwechslung – wie damals beim Restaurationsprojekt. Es wird nie monoton, jeden Tag gibt es etwas Neues, und man arbeitet an beeindruckenden Maschinen.
Familiär, flexibel, groß.